HPV Infektion

Das Humane Papilloma Virus (HPV) ist weltweit verbreitet, nahezu hundert verschiedene Typen („Subtypen“ oder „Stämme“) sind bekannt. Die Viren können über Geschlechtsverkehr, Hautkontakt und während der Geburt übertragen werden. Bis zu neunzig Prozent aller sexuell aktiven Menschen machen im Laufe ihres Lebens eine Infektion mit HPV Viren durch. Meistens (bis zu neunzig Prozent) heilt die Infektion nach Monaten ohne Symptome ab. Bleibt die Infektion länger bestehen, so können sich je nach Subtyp nur harmlose Feigwarzen (Condylomata accuminata) entwickeln, oder aber auch Zellveränderungen am Muttermund, Schamlippen, Penis oder im Anusbereich entstehen, die eine Krebsentstehung begünstigen.

Bei den o.g. Feigwarzen handelt es sich um eine gutartige Erkrankung, die an der Scheide, Vagina, Muttermund, Penis, am After und selten auch im Mundbereich vorkommen kann. Feigwarzen werden häufig selbst von den Patientinnen und Patienten entdeckt, oder bei der gynäkologischen Untersuchung diagnostiziert. Eine lokale Therapie mit einer Creme kann in frühen Stadien helfen. Ist die Ausbreitung ausgedehnter, werden die Veränderungen durch eine operative Lasertherapie in Narkose entfernt.

Andere HPV Stämme, hier sind vor allem die Subtypen 16,18 und 45 zu nennen, können bei länger fortbestehender Infektion Zellveränderungen am Muttermund, in der Scheide und an den Schamlippen verursachen.

Im Rahmen der Krebsvorsorge werden seit 1971 die Zellen am Muttermund über den Abstrich („PAP-Abstrich“) kontrolliert. Eventuelle Zellveränderungen durch den HPV-Virus werden entdeckt und oftmals über 1-2 Jahren kontrolliert, da sie die Möglichkeit besitzen, sich von alleine zurückzubilden. Bleiben die Veränderungen bestehen oder verändern sich weiter, so kann eine Operation (Konisation, LEEP) die Entwicklung von Krebs verhindern.

Durch diese regelmäßigen Untersuchungen ist es gelungen, das Auftreten von Gebärmutterhalskrebs in den letzten Jahrzehnten um siebzig Prozent zu reduzieren.

Seit 2022 wird bei Frauen ab 35 Jahren zusätzlich eine direkte Testung auf HPV Viren hinzugezogen. Hierdurch wird die seit 1971 bestehende Krebsvorsorge verbessert und Risikopatientinnen mit langjährigen HPV Infektionen können schon früh erkannt werden.

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